Frauen im Gesundheitswesen: Nach dem Applaus der Feministische Streik!

Von: Viviane Hoesli

Die Gesundheitskommission der Gewerkschaft VPOD (Verband Personal öffentlicher Dienste) unterstützt den Feministischen Streik am 14. Juni 2023

Sie ruft alle Beschäftigten im Gesundheitswesen und ihre solidarischen Verbündeten dazu auf, den Feministischen Streik in den Betrieb und auf die Strasse zu tragen. Gemeinsam am Mittwoch, 14. Juni um 15:24 Uhr: Alles steht still!

Der Feministische Streik ist eine Chance für die Gesundheitsbranche. Tausende Frauen in der Pflege, in Küchen, in Laboren, in Sekretariaten und in der Reinigung arbeiten täglich, damit die gesamte Bevölkerung Tag und Nacht, an jedem Tag des Jahres Zugang zur Gesundheitsversorgung hat. Ein bedeutender Pfeiler für den Wohlstand der Schweiz. Während der Pandemie bekamen Frauen im Gesundheitswesen Applaus, nach der Pandemie kamen Versprechungen, die sogar noch schneller schmolzen als aktuell die Gletscher. Frauen im Gesundheitswesen gewannen mit einer grossen Deutlichkeit die Abstimmung über die Pflegeinitiative, gegen die Empfehlung der bürgerlichen Mehrheit im nationalen Parlament. Seit der Annahme hat sich für die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen im Arbeitsalltag allerdings nichts geändert. Dank Gewerkschaftskämpfen sind einige Verbesserungen zu verzeichnen, aber das genügt nicht. Und die Bevölkerung wird im Unklaren gehalten, dass ihr Votum für die Unterstützung des Gesundheitspersonals keine Wirkung hatte für die Beschäftigten.

Im Januar 2023 hat der Bundesrat die Leitlinien für ein neues Bundesgesetz für die Branche vorgestellt und startete damit eine Vernehmlassung zur Vernehmlassung, welche im Jahr 2024 begonnen werden soll. Wenn alles gut geht. Für die Verbandskommission Gesundheit eindeutig zu lange. Sie verweist auf die Rettung des Bankensektors mit Milliarden, die in nur 3 Tagen erfolgt ist.

Ohne gewerkschaftliche Mobilisierung in Spitälern und Kliniken, in Pflege- und Altersheimen und in der Spitex werden diese Frauenberufe im Gesundheitswesen Berufe weiterhin systematisch diskriminiert werden: Niedrige Löhne, auferlegte Teilzeitarbeit, anstrengende Arbeitszeiten, Stress aufgrund von Personalmangel und mangelnde Prävention für die eigene Gesundheit.

«Wir Frauen tragen den grössten Teil der Verantwortung für die Pflege- und Betreuungsarbeit in unserer Gesellschaft, ohne dass dies finanziell oder beruflich Anerkennung erfährt. Darüber hinaus tragen wir Frauen nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Last. Der Feministische Streik vom 14. Juni ist eine Gelegenheit, die Bedeutung unserer täglichen Arbeit und die damit einhergehende strukturelle Diskriminierung aufzuzeigen. Gemeinsam an unseren Arbeitsplätzen und auf den Straßen werden wir Frauen gegen diese Ungerechtigkeit aufschreien und den Mangel an Anerkennung anprangern» so die neu gewählte Präsidentin Friederike Flückiger der Verbandskonferenz Gesundheit des VPOD.

Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege lädt der VPOD alle Frauen in allen Gesundheitsinstitutionen ein, den Feministischen Streik in ihren Betrieb und auf die Strasse zu tragen. Die Regionalsekretariate des VPOD stehen unterstützend zur Verfügung.

Die Verteidigung der Arbeitsbedingungen bedeutet, den öffentlichen Dienst und den Zugang zur Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung ohne Diskriminierung zu verteidigen.

Gemeinsam, 14. Juni um 15:24 Uhr: Wir stoppen alles.

Für weitere Informationen: Viviane Hösli, Zentralsekretärin Gesundheit, Tel. 079 529 84 98

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